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Mit milliardenschweren Rettungspaketen versuchen Regierungen und Zentralbanken seit geraumer Zeit gegen die Wirtschaftskrise vorzugehen. Doch diese Maßnahmen wirken nur aufschiebend und werden die Rezession zu einem späteren Zeitpunkt umso schärfen ausfallen lassen, argumentiert der Ökonom und Buchautor Mag. Gregor Hochreiter. Die Wurzel des Übels, so Hochreiter, liege in der beständigen Ausweitung der ungedeckten Geldmenge über den Kreditmarkt. In diesem soeben erschienenen Buch "Krankes Geld - Kranke Welt" beschreibt Hochreiter in für Laien verständlicher Sprache die ökonomischen Hintergründe und Dynamiken der Wirtschaftskrise und wie diese die privaten Ersparnisse und das Gemeinwohl bedrohen. Er zeigt, welche wirtschaftspolitischen Maßnahmen zur Therapie des konjunkturellen Auf und Ab geeignet sind. Die Ausgangslage Seit Jahrzehnten flutet das moderne Bankensystem die Märkte mit inflationären Scheinwerten in immer höheren Dosen. Der permanente Wertverlust des Geldes ist nur eine der Folgen dieser durch und durch kurzsichtigen Politik. Sie verteilt zudem in großem Stile Vermögen um und trägt so zur Destabilisierung des gesellschaftlichen Gefüges bei. Wiener Schule gegen Keynesianismus und Monetarismus Gestützt auf den Ansatz der "Wiener Schule der Ökonomie" (Ludwig von Mises, Friedrich A. von Hayek, Guido Hülsmann) legt Hochreiter dar, wie die Inflationierung zunächst einen Boom hervorruft, doch den Keim der Rezession von Beginn an in sich trägt. Der Boom entpuppt sich nicht als Segen, sondern Erkrankung. Eine Rezession ließe die Wirtschaft wieder gesunden, doch die Rezession mit Zinsensenkungen zu bekämpfen, heißt das Feuer mit Benzin zu löschen. Der Autor beleuchtet auch die Hintergründe der weithin missverstanden "Großen Depression" der 30er Jahre. Er zeigt, wie mit den Methoden der "Wiener Schule", der dem Mainstream aus Keynesianismus und Monetarismus fundamental widerspricht, die Lösung ausgesehen hätte. Der extrem verengte wirtschaftspolitische Diskussionsrahmen erfährt so die dringend nötige Aufweitung. Überwindung der Wirtschaftskrise Im letzten Teil begründet der Autor die erforderlichen wirtschaftspolitischen Maßnahmen, die zur Überwindung der Wirtschaftskrise zu ergreifen sind; dazu gehört, die Krise nicht mit den Mitteln zu bekämpfen, die zur Ursache der Krise zählen. Hochreiter spricht auch einen zur Zeit vehement diskutierten Gedanken an: Das seit der Mitte des 19.Jahrhunderts bestehende inflationäre Bankensystem ist nicht nur ökonomisch bankrott. So weist der Autor abschließend auf die enge Verbindung zwischen den der Wirtschaftskrise zugrundeliegenden ökonomischen Scheinwerten und dem moralischen Werteverfall hin. Nicht nur im Umgang mit dem Geld begnügen wir uns mit Scheinwerten, weil Quantität statt Qualität die verkehrte Devise der Gegenwart lautet. Statt sich mit dem Schein zufrieden zu geben, sollten wir es wagen, die Ursachen aufzuzeigen. Dazu leistet die Analyse von Hochreiter einen unverzichtbaren Beitrag. In den USA hat bereits in einigen einflussreichen Kreisen dieses Umdenken eingesetzt. Es wäre zu wünschen, dass in Europa die Zusammenhänge erkannt werden und argumentativ um das richtige System gerungen wird.