Ratgeber Tarnung und Ausrüstung

Es gibt inzwischen einen riesiegen zivilen Markt für sog. “taktische” Kleidung und “taktische” Ausrüstung. Vergessen sie am besten diesen Begriff. Es geht schlicht um funktionelle und robuste Gegenstände, die tatsächlich einen höheren Nutzwert aufweisen gegenüber gewöhnlichen Sachen. Gegenstände, auf die sich seit Jahr und Tag Menschen auch unter extremen Bedingungen verlassen, wie der Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei, Militär, NGOs usw.

Professionelle taktische Kleidung macht einen bestimmt nicht zum Jack Bauer, trotzdem ist es in unserer narzisstisch dominierten Welt selbstverständlich Mode geworden, mit Hilfe von Klamotten den toughen Badass  zu spielen, dessen größte “taktische” Leistung darin besteht, beim Ausleihen von 24-Staffeln in der Videothek auf dem Heimweg nicht ausgeraubt zu werden.

Nichtsdestotrotz macht die richtige Ausrüstung tatsächlich messbar und fühlbar höhere Leistungen möglich. Man kann im Special Forces-Ultra-Rucksack mehr Gewicht über längere Zeit bei weniger Fitness tragen ohne schlapp zu machen oder eine Verletzung zu riskieren. In guten Stiefeln läuft es sich heute fast zu 100 % wie im Turnschuh und man bekommt fast keine Blasen mehr. Den Hobby-Pseudo-Markt sollte man schnell vergessen, weil die Produkte oft selbst leichter Hobby-Nutzung nicht gewachsen sind oder für die Urlauber-Kundschaft der DINKs (double income, no kids – doppeltes Einkommen, keine Kinder) gemacht sind die ihr Geld verschwenden wollen.

Hinweis: Sie sehen beim Airsoft-Sport oder beim Paintballen weniger cool aus wenn ihre nachgemachte Special Forces-Hose im Schritt reißt. Immerhin können sie mit dem Anblick vielleicht ihren Gegener kurzzeitig verwirren.

Materialversagen kann im realen Leben schnell gefährlich werden, zu Verlust von weiteren wichtigen Gegenständen führen, zu Verletzungen und weiteren Problemen. Längst nicht jeder Gegenstand im eigenen Schrank muss “tactical equipment” sein, aber ein gewisser Kern ist doch anzuraten. Eine richtige Einsatzjacke z.B. kann einen 10 Jahre und weit länger begleiten und ist in extremen Zeiten extrem viel Wert.

Die Verfügbarkeit neuer Sachen ist bei chaotischen Zuständen ein Riesenproblem. Praktisch die gesamte Kleidungsproduktion befindet sich seit langem in Dritte-Welt-Ländern. China kann die Produktion schnell umstellen auf vorwiegend eigene militärische Nutzung und schon stellen die Fabriken keine kik-Discount-Hosen mehr her sondern BDUs für die kommunistische Volksarmee!

Immer hilfreich ist ein konstruktiver, möglichst narzissmusfreier Dialog untereinander wenn es um Ausrüstung und Erfahrungen damit geht. Niemand auf dem Planeten hat alle Produktserien von allen Herstellern in der Wüste von Dreckslochistan getestet. Prahlerei ist genauso wie Neid fehl am Platz. Respekt muss man sich verdienen und ist nicht durch Statussymbole kaufbar. Endloses Vergleichen und Fachsimpeln um des puren Quasselns wegen ist Zeitverschwendung, Endlosdiskussionen welches Messer jetzt doch noch einen Tick besser ist als das andere sind Ablenkung.

Blend in und Blend out

Viele fragen: Wie auffällig bin ich mit taktischer Ausrüstung, insbesondere mit Tarnmustern, und ändert sich dadurch mein rechtlicher Status in extremen Zeiten nachteilig? Man möchte entweder sichtbar und gleichzeitig unauffällig sein (blend in), oder man möchte überhaupt nicht gesehen werden (blend out). Für beides gibt es die passenden Sachen.

Zuallererst das fiese an der ganzen Angelegenheit: Regierungen fahren hier einen unfairen Doppelstandard, man gibt sich selbst carte blanche, schreibt aber anderen bestimmte Dinge vor. Man zieht eine Trennung zwischen militärisch und zivil, hält sich aber selber im Ernstfall nicht dran. Ein deutscher Bürger z.B. darf nicht in einer kompletten militärischen Montur herumlaufen und Hoheitsabzeichen tragen, weil er sonst den falschen Eindruck erweckt, er arbeite für die Regierung. Viele Bürger weltweit sowie private Söldner (“contractors”), mischen deshalb einfach verschiedene Farben und Muster. Ein bisschen Tarn, schwarz und oliv zusammen, und schon sieht man ganz ganz anders aus.

Alles mögliche kann Tarnung bedeuten in der jeweiligen Umgebung. Flecktarn für Wald und Wiese, schwarz, grau für die Stadt. Viele taktische Produkte sind gezielt so entwickelt, dass sie völlig unauffällig aussehen. allerdings kann man mit auffälligen Gürteln und generell durch übertriebenen tactical look diesen Effekt wieder zunichte machen. Das uralte Splittertarnmuster sieht übrigens für heutige Verhältnisse kaum wie Tarn aus und würde in der Stadt nicht groß auffallen, ist aber eines der besten Überalltarnmuster die es gibt. Einem Bundeswehrler oder Rechtsaußen fällt es natürlich sofort auf. Dagegen gibt es jetzt mit Multicam den neuesten Trend der Universaltarnmuster, damit sehen sie aber wieder aus wie ein Trooper.

Die Leute möchten wissen: Wie kann ich im Ernstfall vermeiden, in einen Checkpoint hineinzugeraten und zu verdächtig auszusehen? Wie kann ich vermeiden, in chaotischen Krisenzeiten als feindlicher Kämpfer designiert zu werden? Ehrliche Militärs haben in Büchern zugegeben, dass die Trennung von zivil und militär überholt und naiv ist. Der vermeintliche Schutz, den man als Zivilist “genießt” ist oft eher vogelfreiheit.

Die Schweizer haben das längst erkannt und ein Milizsystem etabliert, genauso wie die USA ursprünglich per Verfassung und gesundem Menschenverstand ein Milizsystem eingerichtet hatten. Leider verstecken Regierungen hinter der Trennung von militärisch und zivil meist nur unbegründete Verbote für Bürger. Zivilisten sind praktisch immer direkt von Kriegen betroffen. Regierungen zielen auf gegnerische zivile Infrastruktur ab um den gesamten Feind zu lähmen. Regierungen verpflichten auch nach eigenem Gutdünken ihre Zivilbürger in nullkommanichts für einen Kriegdienst. “Hier ist ihre Schaufel und ihr Gewehr!”

Auch in Deutschland nach Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht kann man nach wie vor im Ernstfall eingezogen werden falls man männlich und im verwendungsfährigen Alter ist. So werden übrigens auch gerne Staatsfeinde beseitigt: Man fängt einen Krieg mit einem anderen Land an und schickt dann die unbequemen Störenfriede in die garantiert übel endenden Missionen. Sie haben vielleicht auf ihren “Schutz” als Zivilist gebaut, finden sich aber kurze Zeit später in einem Trupp wieder dessen Aufgabe darin besteht, sich massakrieren zu lassen und damit den Feind aus der Reserve zu locken.

Victor Ostrovsky vom Mossad sollte so beseitigt werden weil er für einen Vorgesetzten den Sündenbock spielen sollte, er floh aber nach Kanada und schrieb 2 Bücher. Verlassen sie sich nicht auf Gedeih und Verderb auf Papier, Gerichte und die angeblichen Grundreste an gesundem Menschenverstand im Land.

Selbst wenn man als Bürger keinen Ärger sucht, und sich in chaotischen Zeiten nicht an irgendwelchen offensiven Dingen beteiligt sondern nur seine unmittelbare Umgebung von marodierenden Banden verteidigen will, kann man von Regierungen nach Gutdünken als feindlicher Kämpfer eingestuft werden. Solange man z.B. männlich und zwischen 13 und 90 Jahre alt ist. Da ist es wurscht ob man keinen Fitzel Tarnmuster und als Bewaffnung nur ein Eichhörnchengewehr in 22 lfb. trägt. In der dritten Welt und im Sozialismus reicht für die Designation Staatsfeind schon ein Witz über die Regierung oder öffentlich geäußerte Kritik. Da hat man dann doch lieber gleich “tactical” Ausrüstung.

Die sog. Staatengemeinschaft, gemeint sind die verschiedenen Regierungen, schreiben allen Soldaten bzw. Partisanenkriegern oder sonstigen Kämpfern vor, dass sie sich jederzeit als Soldaten zu erkennen geben müssen. Keine Sau hält sich aber dran. Weltweit führen Männer Doppelleben als gewöhnliche Bürger und Widerstandskämpfer. Mit Segen von NATO, Russland, al-Kaida oder sonstwem.
Man taucht in der generellen Bevölkerung unter. Regierungen verschmieren, wenn sie es für nötig halten, auch die fiktive Trennlinie zwischen militärisch und zivil. Da werden Militär, Polizei und Geheimdienste einfach zusammengeworfen und das Trennungsgebot aufgehoben. Soldaten ud Spitzel operieren in zivil. Zivilisten werden zwangsweise eingezogen und zum Kampf ausgebildet oder für Aufgaben verpflichtet, die zwar kein Schießen beinhalten, aber trotzdem eine Militärische Bedeutung haben. Der Staat macht was er will und erklärt seine eigenen Handlungen für legal während man seinen Gegnern mit übelsten Konsequenzen droht wegen unerlaubter “Kriegslisten”.

Blend in und Blend out. Entweder man wählt Kleidung und Ausrüstung so dass man gesehen werden kann ohne hervorzustechen, oder so dass man möglichst gar nicht gesehen werden kann.

Blend in beinhaltet noch weitere Verhaltensweisen. Goldene Regel: Wenn Polizisten oder militärische Sicherheitskräfte dich nicht sehen können, können sie dich nicht überprüfen oder verhaften. Die meiste Polizeiarbeit besteht darin, einfach in der Gegend herumzufahren oder zu Fuß zu patroullieren und Ausschau nach Auffälligem zu halten.

Wenn 3 bis 5 Männer im gleichen Fahrzeug sitzen, ist die Wahrscheinlichkeit enorm höher, dass man aufgehalten und näher betrachtet wird. Es sei denn man fährt einen VW-Pritschenwagen im Baustellenfahrzeugzustand.

Das eigene Fahrzeug und der Fahrstil müssen einwandfrei sein: TÜV, Lichter etc. Keinen Vorwand liefern, angehalten zu werden! Keine Szene machen in der Öffentlichkeit, kein unnötiger Blödsinn. Und immer wieder das eigene Auto, Rucksäcke, Taschen und Jacken überprüfen. Ist das alte Messer das seit 10 Jahren im Kofferraum herumgammelt inzwischen illegal? Hat irgendein Bekannter das Auto geliehen und einen Brocken Hasch irgendwo liegenlassen oder versteckt? Liegen Musik-CDs herum mit viel zu auffälliger Fuck the Government-Message? Ominös beschriftete Rohlinge, Sticks, Flyer, Hanf-Buttons? Das ist dümmstenfalls Grund für eine Hausdurchsuchung! Den Drogenkonsum am besten komplett vermeiden, Alkoholfahrten ebenso. Immer höflich sein gegenüber Beamten; manche kriegen das keien 5 Minuten hin! Keine Schimpftiraden, Beleidigungen, Debatten und Drohungen, keine leicht zu durchschauenden Lügen erzählen, nichts langweilt einen Polizisten mehr als die Wahrheit. Keine angaben übder das absolute Minimum hinaus machen, das eigene Schweigerecht nutzen. Finden sie einen guten, aggressiven Anwalt.

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